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Henry verabschiedet sich

Fast drei Jahre war ich (Henry) als Elternzeit-Vertretung für Anna Weide in der VG Eich unterwegs. In dieser Zeit ist viel passiert: Wir haben drei tolle, musikalische Ferienspiele veranstaltet, haben unseren eigenen Konfitag für die VG Eich auf die Beine gestellt, waren auf Konfi-Freizeiten und haben sogar eine echt aufwändige Actionbound-Schnitzeljagd für das Dekanats-Konfiadventure 2020 entwickelt… die wegen des Corona-Lockdowns leider nie zum Einsatz kam.

Ärmel hoch, jetzt wird geschafft

In der Kuhgasse konnte ich gemeinsam mit den Jugendlichen viele Dinge neu gestalten, renovieren und optimieren. Wir haben den Flur aufgehübscht, das alte Badezimmer in ein gescheites Lager umgebaut, den Materialraum verbessert, einen guten Platz für Werkzeug, Farben und Holz gefunden, einige böse Löcher im Hof repariert, ein riesiges Ecksofa für den Gruppenraum rangeschafft… es gab viel zu tun.

Digitales

Auch digital konnte ich mich austoben. Eine meiner ersten Amtshandlungen war die WhatsApp-Gruppe für den offenen Treff, die bis heute unser direkter Draht zu den Jugendlichen ist. Eine Homepage für das Jugendbüro musste her, Emailadressen auf eigenen Servern, später dann die Umstellung auf dieses System hier. Die Kuh wurde digitalisiert und vektorisiert, um sie in Zukunft auf jeder Art von Medium nutzen zu können.

Meiner Kollegin Anna konnte ich neue Wege und Werkzeuge im Bereich Grafikdesign aufzeigen und ich bin sehr froh darüber, dass sie sich auf diesen Kram eingelassen hat. Wer unsere Flyer für dieses Jahr gesehen hat, dem wird das massive Level-Up im Bereich Gestaltung sicher aufgefallen sein. leider war ALLES davon wegen Corona für die Tonne. Das war echt bitter.

Neuer Jugendraum

Meine größte Herausforderung war der Aufbau des neuen Jugendtreffs im Alten Schulhaus in Hamm. Als Ortsfremder eine neue Jugendgruppe aufbauen… im ländlichen Raum… in einem komplett leeren Raum… das war schon eine Herausforderung. Aber auch eine Chance. Denn wann bekommt man schonmal die Gelegenheit, eine Küche speziell für das Kochen mit Jugendgruppen zu planen und zu realisieren?! Der Auf- und Einbau hat mich viel Zeit gekostet, aber das war es wert. Die Küche und der Raum sind geil geworden.

Ich hoffe sehr, dass die Arbeit in Hamm so gut weitergeht, wie sie angelaufen ist. Sobald es im Rahmen der Corona-Auflagen wieder Sinn macht, werde ich den Jugendtreff im Alten Schulhaus wieder öffnen und bis zum Herbst auch noch selbst leiten.

@home Ferienspiele

Ein Highlight gegen Ende waren unsere @home Onlineferienspiele. Das war echt mal was anderes! Zu diesem Zeitpunkt waren Anna und ich gut aufeinander eingespielt (durch die Arbeit am ausgefallenen Konfiadventure) und es hat richtig Spaß gemacht, mal wieder professionell im Team zu arbeiten. In unseren Jobs sind wir normalerweise absolute Einzelkämpfer. Unser Konzept hat sehr gut funktioniert und die Leute haben toll mitgemacht. UND ich konnte endlich mal ein eigenes Escape-Spiel samt Website, Hörspiel, alten Schatzkarten, rätselhaften Artefakten und geheimnisvollen Umschlägen entwickeln. NICE! 🙂

Es gab auch doofe Sachen

2017 bin ich von meinem Dekanat nach Eich abgestellt worden. Als Elternzeitvertretung für Anna Weide. Und weil zu diesem Zeitpunkt noch total unklar war, ob und wie es mit meinem eigentlichen Arbeitsplatz weitergehen würde. Es war eine Notlösung mit vielen Kompromissen und – ganz ehrlich – anfangs auch viel Unzufriedenheit von meiner Seite aus. Die lange Fahrerei in die VG (ich wohne in Hessen) war blöd. Und eigentlich wollte ich auch nie beruflich Jugendarbeit auf dem Dorf machen, weil ich seit vielen Jahren ehrenamtlich in diese Richtung engagiert war… aber gut. Man ist Profi. Und selbstverständlich habe ich mich in diesem Aufgabenfeld so engagiert, wie sich das gehört.

Abschied

Nun ist meine Zeit im Jugendbüro der VG Eich vorbei. Was ich vermissen werde, sind die persönlichen Kontakte zu den Jugendlichen, die einem natürlich ans Herz wachsen. Gerade bei den Leuten, zu denen man eine gute Beziehung hat, die sich engagiert haben, denen man schonmal geholfen hat, mit denen man Woche für Woche gespielt und gekocht hat… da fällt mir das nicht leicht. Und ähnlich wie vor drei Jahren im Kanal, wo wirklich von jetzt auf gleich Schluss war, ist mir auch diesmal dank Corona kein schöner Abschied vergönnt. Das ist scheiße. Und auch ein Grund, warum ich ich den Treff in Hamm noch weiter leiten möchte, selbst wenn mein Schwerpunkt wieder woanders liegt.

Rückkehr in die Unterwelt

Ab dem 1. Juli übernehme ich offiziell wieder die Leitung des Jugend- und Kulturzentrums Kanal 70 in Worms. Dort wird zunächst eine riesige Baustelle auf mich warten und auch hier werde ich im nächsten Jahr komplett neu anfangen müssen. Aber der Kanal ist mein Baby… und ich werde wieder dort gebraucht.

Danke!

Herzlichen Dank an meine geschätzte Kollegin Anna Weide. Wir sind sehr unterschiedliche Typen mit seeehr unterschiedlichen Schwerpunkten und Herangehensweisen. Aber wir haben usn trotzdem immer respektiert, gut verstanden und (wahrscheinlich wegen unserer Unterschiede) sehr gut beruflich ergänzt. Anna, ich werde Dich vermissen.

Danke auch an alle Jugendlichen, die sich auf mich und meine Arbeit eingelassen haben und an alle, die meine Arbeit in der VG unterstützt haben.

Henry Spielhoff

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